Jugend Berufsfeuerwehrtag 2019
Bericht: Sandra Hüttner - Frankenpost Online; Bilder: FF Marxgrün
Retter von Morgen üben fleißig
Naila-Marxgrün - 24 Stunden lang waren Jugendliche im Feuerwehrhaus des Nailaer Ortsteils Marxgrün zugange. Sie nächtigten in der Fahrzeughalle auf Feldbetten und arbeiteten, ähnlich wie bei einer Berufsfeuerwehr, einige - allerdings simulierte - Einsätze ab. Beteiligt waren auch die Jugendlichen aus den Freiwilligen Feuerwehren Naila, Issigau und Lichtenberg.
Los ging es am Samstag um 8 Uhr. Als Vorbereitung hatte das Organisationsteam, bestehend aus den Kommandanten Christian Popp und Bernd Lorenz sowie den Jugendwarten Daniel Popp und Paul Ritter, 18 mögliche Einsatzszenarien ausgearbeitet. Darunter war eine Großübung auf dem Firmengelände von Löhner Metallbau in Mittelklingensporn.
Während des ganzen Tages waren zudem sechs junge Mitglieder und fünf Betreuer vom Hof Kreisverband des Roten Kreuzes mit von der Partie. Sie arbeiteten teils separat ihre Einsätze ab, etwa den Arbeitsunfall einer Person mit Verdacht auf Herzinfarkt. "Ein besonderes Highlight war nach der Erstversorgung der Transport ins Klinikum Naila und die folgende Patientenübergabe in der Notaufnahme", berichtet Annika Höger, BRK-Betreuerin und ausgebildete Sanitäterin. Parallel bauten die jungen Marxgrüner Brandschützer einen 5000 Liter fassenden Löschwasserpuffer auf, da ein Rohrbruch in der Lindenstraße in Marxgrün angenommen wurde. Es galt, die Löschwasserversorgung sicherzustellen. Bei der Großübung lautete das Einsatzstichwort "Brand in der Werkstatt, Personen in Gefahr". Mit Sondersignalen fuhren die Wehren an. Lediglich Fahrer und Maschinist waren erwachsene Brandschützer. Alle anderen Posten vom Einsatzleiter über den Gruppenführer bis hin zum Atemschutzgeräteträger übernahmen die Jugendlichen. Allerdings durften sie dabei vieles nur simulieren: Ein Anschluss an die Pressluftatmer erfolgte ebenso wenig wie das Aufsetzen der Atemschutzmasken. "Aber die Jugendlichen haben die immerhin 20 Kilogramm Gewicht auf dem Rücken, und das ist nicht ohne", erklärte Jugendwart Daniel Popp.
Kreisbrandinspektor Rolf Hornfischer beobachtete die Großübung der Jugendlichen, die vier Personen zu retten und ans Rote Kreuz zu übergeben hatten. Natürlich war auch Brandbekämpfung nötig, bei der die Drehleiter der Feuerwehr Naila zum Einsatz kam. Bei der Großübung gab es zudem einen Sammelplatz für die Verletzten. Dort versorgten die jungen Rotkreuzler fachmännisch die Verletzten, unterstützt von erklärenden Hinweisen durch eine Notärztin in Ausbildung vom Klinikum Naila. Drei BRK-Fahrzeuge waren im Einsatz nebst der Drehleiter und zwei weiteren Fahrzeugen aus Naila, den zwei Marxgrüner Feuerwehreinsatzfahrzeugen und zwei Fahrzeugen der Issigauer Wehr.
Vor der großen Übung hatten die Marxgrüner Brandschützer gemeinsam mit Einsatzkräften der DLRG Bad Steben-Lichtenberg bereits die Rettung von Personen aus der Selbitz im Höllental gemeistert. Das Übungsszenario: Ein Schlauchboot war gekentert und es galt, die Personenrettung der DLRG zu unterstützen. Natürlich gab es auch kleinere Einsätze wie die Entfernung eines Insektennestes, nachgebaut aus Bauschaum. Darüber hinaus fand Unterricht zum Thema Gefahrgut statt. Prompt folgte ein Einsatzszenario im Kohlensäurewerk. Dort wurde ein Leck in einer CO2-Leitung angenommen und in der Folge eine bewusstlose Person. Später galt es, im Steinbruch den Brand eines Turms aus Paletten zu löschen.
IMPRESSIONEN
EINSATZÜBUNG FA. LÖHNER